Hannover, Bolt und die ETH Zürich arbeiten gemeinsam an der Erforschung und Verbesserung des Stadtverkehrs

22.04.2025

Hannover unternimmt mutige Schritte, um die Art und Weise zu verbessern, wie sich die Menschen in der Stadt fortbewegen. Die Stadt hat sich mit Bolt und unserem Forschungspartner, der ETH Zürich, einer der weltweit führenden technischen Universitäten, zusammengetan, um eine Forschungsinitiative zum Aufbau eines intelligenten, nachhaltigen städtischen Verkehrssystems zu starten.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die gemeinsame Überzeugung, dass ein stark integriertes Verkehrssystem — einschließlich gemeinsam genutzter Mobilitätsdienste wie Ride-Hailing, E-Scooter und E-Bikes — eine Schlüsselrolle dabei spielen kann, die Abhängigkeit von Privat-Pkws zu verringern und besser vernetzte Städte zu schaffen, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Um diesen Wandel erfolgreich zu vollziehen, benötigen die Städte jedoch Daten, Erkenntnisse und Innovationen. Genau hier setzt diese Partnerschaft an.

Von E-Scootern zu Simulationen: Was diese Partnerschaft bewirken möchte

Eine kürzlich durchgeführte Analyse ergab, dass 47% der Fahrten mit Bolt E-Scootern direkt an Fahrten mit öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind, was die wachsende Bedeutung von geteilten Mobilitätsdiensten als Alternative zum Privat-PKW verdeutlicht.

Deshalb möchten die Stadtplaner:innen in Hannover herausfinden, wie sich diese gemeinsam genutzten Mobilitätsangebote besser in den öffentlichen Verkehr und das regionale Schienennetz integrieren lassen, um die Anbindung insgesamt zu verbessern.

Bolt steuert finanzielle Mittel und anonymisierte Mobilitätsdaten bei, während die ETH Zürich ihr Fachwissen im Bereich Infrastrukturplanung und Mobilitätsmodellierung einbringt. Gemeinsam mit den Verkehrsteams der Stadt wird die ETH Zürich das generelle Fahrverhalten analysieren, Verkehrsmuster simulieren und bewerten, wie zukünftige Investitionen in Mobilitätsknotenpunkte (Orte, an denen Busse, Züge, E-Scooter und Fahrräder zusammenkommen) das gesamte System verbessern können.

Warum Hannover der perfekte Ort für verkehrsbezogene Innovationen ist

Hannover hat sich viel vorgenommen: Im Rahmen des Aktionsprogramms Verkehrswende möchte die Stadt bis 2035 die Zahl der mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Kilometer verdoppeln und den Autoverkehr halbieren.

Gleichzeitig befindet sich Hannover als Hauptstadt von Niedersachsen, dem Heimatland von Volkswagen, in einer einzigartigen Position. Die Stadt schafft die Balance zwischen dem Übergang zu innovativer Mobilität und der wirtschaftlichen Bedeutung des traditionellen Automobilbaus, der sich derzeit ebenfalls in Richtung Elektrofahrzeuge und autonome Fahrzeuge wandelt.

Diese Mischung aus Innovation und Tradition macht Hannover zu einem idealen Testfeld für die Zukunft der Mobilität in mittelgroßen europäischen Städten.

Was möchte die Forschung herausfinden?

Das 12-monatige Projekt umfasst zwei Hauptforschungsbereiche:

1. Mobilitätsverhalten verstehen

Die Forscher der ETH Zürich werden die Daten der Fahrten mit der Bolt App zusammen mit Umfragen und raum-zeitlichen Analysen nutzen, um Folgendes zu untersuchen:

  • Wie sich die verschiedenen Nutzergruppen in der Stadt fortbewegen;
  • Wann und wo E-Scooter genutzt werden;
  • Wie Mikromobilität an Busse, Straßenbahnen und Züge angebunden ist;
  • Wie Abstellgewohnheiten und Infrastruktur die Nutzung beeinflussen.

Das Ziel ist es, besser zu verstehen, wie Menschen geteilte Mobilität bereits nutzen und wie kleine Änderungen an der Infrastruktur große Veränderungen in der Fortbewegung bewirken können.

2. Mobilitätsknotenpunkte evaluieren

Das Team wird untersuchen, wie Mobilitätsknotenpunkte — Orte, an denen der öffentliche Nahverkehr auf gemeinsam genutzte Mobilität trifft — verbessert werden können. Die zu untersuchenden Punkte sind:

  • Fahrtzeit
  • Verkehrsfluss
  • Sicherheit
  • CO2-Emissionen

Diese Simulation hilft der Stadt, datengestützte Entscheidungen darüber zu treffen, wo und wie in die Mobilitätsinfrastruktur investiert werden sollte.

Wie diese Forschung die Mobilität in Hannover gestalten wird

Das Forschungsteam wird innerhalb von 6 Monaten Zwischenergebnisse liefern und am Ende des 12-monatigen Projekts einen vollständigen Bericht vorlegen.

Die Erkenntnisse werden in den Plan für nachhaltige urbane Mobilität (Sustainable Urban Mobility Plans – SUMP) der Stadt Hannover einfließen und dabei helfen, Prioritäten für Investitionen in wirkungsvolle Projekte im Bereich der Infrastruktur festzulegen.

Letztendlich zielt die Partnerschaft darauf ab, ein flexibles, integriertes und menschenzentriertes Verkehrssystem zu schaffen, das lebenswerte Städte für Menschen schafft statt für Autos.

Warum diese Arbeit wichtig ist — für Hannover und über die Grenzen der Stadt hinaus

Städte in ganz Europa stehen unter dem Druck, umweltfreundlichere, effizientere und inklusivere Verkehrsangebote zu schaffen — aber das ist leichter gesagt als getan. Die öffentlichen Haushaltsmittel sind knapp, die Infrastruktur benötigt Zeit, und das Mobilitätsverhalten ändert sich schnell.

Durch die Kombination von akademischer Forschung, konkreten Mobilitätsdaten und kommunaler Führung bietet das Projekt in Hannover eine Blaupause dafür, wie Städte ihren Verkehr schneller und intelligenter gestalten können.

Jevgeni Kabanov, Präsident von Bolt, drückt es so aus:

“Wir sehen es als unsere Verantwortung an, mit unseren Daten die Modernisierung der städtischen Infrastruktur zu unterstützen. Hannover hat eine klare Vision für eine sichere, nachhaltige und intelligente Mobilität, und wir sind stolz darauf, diese Entwicklung mit unseren Daten und Initiativen wie dem Bolt Urban Fund unterstützen zu können .”

Für lebenswertere Städte

Dieses Projekt ist eines der ersten des Sustainable Urban Transitions Lab (SUTL), einer Initiative, die von Bolt und der ETH Zürich 2024 ins Leben gerufen wurde. Das Projekt konzentriert sich auf die Lösung realer Mobilitätsprobleme in Zusammenarbeit mit Städten in ganz Europa. Auch Sevilla nimmt an einer ähnlichen Studie teil.

Das Sustainable Urban Transitions Lab ist Teil des Bolt Urban Fund, einem Programm zur Förderung von Forschung und Partnerschaften, das Städten bei der Planung nachhaltiger, inklusiver Verkehrssysteme hilft. Über den Fonds stellt Bolt Daten, Fachwissen und finanzielle Mittel zur Verfügung, um ehrgeizige Mobilitätsziele in umsetzbare Lösungen zu verwandeln.

Professor Bryan Adey von der ETH Zürich:

„Das Sustainable Urban Transitions Lab bietet eine hervorragende Möglichkeit, Spitzenforschung in konkrete Vorschläge für Städte umzusetzen, die die urbane Mobilität für ihre Einwohner:innen verbessern möchten.“

Werde Teil der Bewegung für inklusive, lebendige und nachhaltige Städte

Hannover setzt mit folgenden Punkten ein starkes Zeichen dafür, wie die Zukunft urbaner Mobilität aussehen kann:

Eine Stadt mit einer klaren Vision.

Ein Mobilitätsanbieter, der seine Daten zum Wohle der Allgemeinheit teilt.

Forschende, die komplexe Systeme in umsetzbare Strategien verwandeln.

Städte und Gemeinden sind eingeladen, mehr über den Bolt Urban Fund zu erfahren und sich mit dem Sustainable Urban Transitions Lab unter urbanfund@bolt.eu in Verbindung zu setzen, um herauszufinden, was wir dazu beitragen können, dass deine Stadt ein besserer Ort zum Leben wird.

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